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Third Party Cookies bleiben länger – Google verschiebt die Deadline nach hinten

Third Party Cookies bleiben länger – Google verschiebt die Deadline nach hinten

Niklas Lewanczik | 24.06.21

Im zweiten Quartal 2022 wollte Google den Support für Third Party Cookies bei Chrome einstellen. Überraschenderweise verschob das Unternehmen die Frist nun deutlich nach hinten. Das digitale Ökosystem brauche mehr Zeit.

Paukenschlag in der Online-Marketing-Welt: Google kündigt an, zwei Jahre länger als geplant den Support für Third Party Cookies bei Chrome zu bieten. Anfang 2020 hatte Google die Branche erschüttert, als angekündigt wurde, dass ab 2022 keine Third Party Cookies mehr in Googles marktführendem Browser unterstützt werden. Während die Werbeverbände und Marketer geschockt waren, ist seither auch die Suche nach Alternativen auf Touren gekommen. Google selbst hat mit Optionen aus der Privacy Sandbox wie FLoC oder FLEDGE bereits Möglichkeiten vorgestellt, die aber keine vergleichbaren Targeting-Erfolge für Marketer in Aussicht stellen. Ob Contextual Targeting, Shared IDs oder der Fokus auf First-Party-Daten: Noch hat die Marketing-Welt keine umfassende Lösung für das ganze Ökosystem gefunden. Dieser Auffassung ist Google – das dank der Suche und der Marktherrschaft von Chrome als Gatekeeper gelten kann – auch:

Insgesamt wurden bereits beträchtliche Fortschritte erzielt. Allerdings ist auch klar geworden, dass im gesamten Ökosystem mehr Zeit benötigt wird, bis alles richtig läuft,

erklärt Vinay Goel, Privacy Engineering Director bei Google Chrome, im aktuellen Blogpost.

Offene Standards für die gesamte Web Community: Google gibt Marketing-Szene bis Ende 2023 Zeit

Statt die Third Party Cookies bei Chrome schon 2022 quasi abzuschaffen, können diese von Marketern und Webmastern noch bis 2023 genutzt werden. Dann gibt es eine zweistufige Phase, in der die Cookies langsam aus Chrome ausgeschlossen werden. Ende 2022 sollen Publisher und die Werbeindustrie beginnen, ihre Angebote so anzupassen, dass sie statt Third Party Cookies auf alternative Technologien setzen. Bis dahin möchte Google insbesondere FLoC (Federated Learning of Cohorts) als belastbare Option anbieten können. In der EU und im Europäischen Wirtschaftsraum waren für diese Option bisher noch keine Tests möglich, weil Google eine DSGVO-Konformität noch nicht bestätigen konnte.

Neun Monate soll die erste Phase andauern, ehe Google Mitte 2023 den Support für die Third Party Cookies endgültig beendet. Dieser Prozess soll wiederum drei Monate andauern. Auf der Privacy Sandbox Website möchte Google hierzu zeitnah einen noch detaillierteren Zeitplan veröffentlichen. Mit dem aktuellen Zeitplan hofft Google, eine öffentliche Diskussion zu fördern, die zu mehr Lösungen für die Marketer hinsichtlich datenschutzkonformen und dennoch präzisen Targetings führt.

Das wird nur gelingen, wenn wir in einem vernünftigen Tempo vorgehen und genügend Zeit für die öffentliche Diskussion über die richtigen Lösungen, kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Regulierungsbehörden sowie für die Umstellung der Dienste durch die Publisher und die Werbebranche lassen,

erläutert Vinay Goel weiter.

Third Party Cookies bleiben etwas länger: Stärkt das die Suche nach Alternativen?

Google hebt im eigenen Blogpost angesichts der verlängerten Frist besonders die eigenen Alternativen hervor. Viel Hoffnung liegt auf dem System FLoC. Dieses soll bis kommendes Jahr als Branchenstandard standhalten können. Doch auch andere Verbände und Unternehmen arbeiten schon lange an Cookie-Alternativen. Sie alle erhalten nun einen Aufschub, um ihre Lösungen zu optimieren. Für Marketer bleibt daher auch mehr Zeit, um die passende Alternative zu finden; und womöglich auch an der Entwicklung einer solchen aktiv mitzuwirken.

Das globale Technologieunternehmen Criteo, das für die Sandbox eigene Vorschläge eingereicht hat, gab gegenüber OnlineMarketing.de bereits ein Statement zur Entwicklung ab:

Die heutige Ankündigung ist eine willkommene Nachricht für jeden, der auf ein florierendes und gesundes offenes Internet angewiesen ist. Wir begrüßen Googles Entschluss, der Digitalbranche mehr Zeit zur Vorbereitung zu lassen. Die verlängerte Deadline beeinflusst jedoch in keiner Weise die Strategie von Criteo. […]

Noch vergangene Woche hatte Criteo CEO Megan Clarken Google auf einem Panel der VivaTech-Konferenz aufgefordert, den Zeitplan für die Beendigung des Supports für Third Party Cookies zu ändern.

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